Während Patrick Brauweiler durch Thailand gereist ist, hat er die Menschen, die Kultur und das Leben genau beobachtet. Daber sind ihm einige landesspezifische Dinge aufgefallen, die er für Euch zusammengestellt hat.
Manche Punkte sind pauschalisierend, subjektiv und nicht immer ganz ernst gemeint. 😉
Auf Instagram ist Patrick als der Reisebär (the_travelbear) bekannt. Dort könnt Ihr Euch mit ihm über Thailand austauschen. Gerne könnt Ihr unten in den Kommentaren auch ergänzen, was Euch an diesem schönen Land aufgefallen ist!
- Streetfood! In Thailand kann man immer und überall essen. Günstig und gut. Thais kochen selbst wenig. Wozu auch wenn jede Strasse mit zahllosen Garküchen gepflastert ist? Wie Ihr selbst Thailändisch kochen lernt, erfahrt Ihr in Lennards Thai Kochkurs in Bangkok.
- Sticky rice mit Mango! Den Unterschied macht die Mango. Es gibt sehr lecker aromatische und sehr nach Nichts schmeckende. Damit steht und fällt das ‚Gericht‘.
- Es ist seltsam, dass übereinander liegende Banhnstationen in Bangkok (MRT und Skytrain) unterschiedliche Namen haben (z.B. Sala Daeng und Silom). Das ist verwirrend und muss doch nicht sein!
- China Town Bangkok ist ein kulinarisches Paradies. Es gibt unendlich viele Garküchen, an denen man für 2-3 Euros Gerichte probieren kann, die man so noch nicht gegessen hat. Es ist einfach nur ein Traum. Oft sind es aber auch Gerichte mit chinesischen Einflüssen. Auf Sabine Blog „Reisespatz“ findet Ihr weitere Tipps, wo Ihr in Bangkok günstig essen kann.
- Thaiküche ist sehr lecker. Sehr! Vieles kennt man aus dem Thairestaurant in Deutschland. Es gibt aber immer wieder Überraschungen. Probieren, probieren, probieren! Keine Angst!
- Wenn Thais schlecht kochen ist es immer noch lecker. Dennoch gibt es bei ein und demselben Gericht sehr große geschmackliche Unterschiede.
- Bangkoks Shopping Malls sind Paralleluniversen des Konsums. Riesig, recht teuer, hyper-stylish, wohlriechend. Man verliert jegliches Raum- und Zeitgefühl.
- Die Food-Courts in den Malls sind der absolute Wahnsinn! Es gibt unglaublich köstliche Gerichte von Snack bis Mehrgangmenü aus aller Welt in Höchstqualität. So gutes beispielsweise japanisches Essen bekommt man in Europa wahrscheinlich nirgendwo. Ob es in Japan besser ist darf ebenfalls bezweifelt werden. Vieles ist Front-Live-Cooking. Und günstig ist es auch, vieles für 5-10€ pro Gericht. Nach oben sind dem Preis dort allerdings keine Grenzen gesetzt.
- Pad Thai ist ein langweiliges Gericht. Es gibt Unterschiede aber dieses Gericht ist oft papp-süß und die Nudeln sind oft schleimig, da vorgekocht.
- Der Thai-Reflex. Lächelt man Thais an, lächeln sie reflexartig zurück. Das ist toll!
- Wenn ein Ferienresort ein Land wäre, dann wäre es Thailand! Möglicherweise gibt es weltweit kein Land was so vollkommen auf Tourismus ausgerichtet ist wie Thailand.
- Es gibt so gut wie keine öffentlichen Mülleimer! Bei dem ganzen Streetfood und dem Müll der dabei anfällt ist das verwunderlich. Oft steht man mit einer frisch ausgetrunkenen Kokosnuss oder sonstiger Verpackung wie bestellt und nicht abgeholt auf der Straße und weiß nicht wohin mit dem Zeug. Pro-Tipp: direkt am Stand konsumieren und dann den Müll dem/der VerkäuferIn zurückgeben.
- Nicht vergessen zu jeder Tages- und Nachtzeit das Thailand-Deo = Mückenspray) aufzutragen. Denn sie kriegen einen doch…
- Das Thai-Essen an Garküchen verursacht sehr selten Magenverstimmungen aber oft Blähungen. Das will wahrscheinlich keiner lesen, es muss aber gesagt werden.
- Die Babylon-Schwulensauna liegt mitten im Bangkoker Botschaftsviertel. Zufall oder schlaue Planung?
- Wenn man in Thailand mal was wirklich Verrücktes machen will, dann einfach mal zu Fuß wohin gehen. ALLE anderen fahren mit einem motorisierten Vehikel.
- Motorroller fahren in Thailand macht sicher Spaß, aber bei dem Kamikazeverkehr sollte man sich das sehr gut überlegen. Man sieht fast täglich blutige Unfallszenarien.
- Die Motorroller-Kurzstrecken-Taxen in Bangkok sind günstig und flott. Trotz Punkt 15. Augen zu und durch. Und gut festhalten!
- Wenn Grillspiesse an Garküchen angeboten werden, sollte man darauf achten, dass sie frisch gegrillt werden und nicht aufgewärmt werden. Auch wenn man etwas warten muss, lohnt es sich. Aufgewärmt schmeckt nicht!
- Koh Tao ist wohl nur für Taucher gut und kein Schnorchelparadies. Die Korallen in Küstennähe sind tot! Die Strände und Buchten sind aber traumhaft. Glasklares Wasser und verhältnismäßig wenig Menschen. Herrlich!
- Während Koh Samui trashig und abgegammelt ist und irgendwo in den späten 90ern/frühen 2000ern hängen geblieben ist, ist Ao Nang ein etwas neuerer und netterer Küstenbadeort. Touristisch überlaufen sind beide. Der Chaweng Strand auf Koh Samui ist aber viel schöner als der ortseigene Strand von Ao Nang.
- Die Inseln vor Ao Nang sind absolute Bilderbuch-Trauminseln. Leider finden das auch hunderte (!) andere Touristen mit denen man auf Tagestouren auf diesen Inseln abgeladen wird.
- Der Maya Beach auf Koh Phi Phi, der durch den Film ‚The Beach’ bekannt wurde ist überbewertet. Zum einen darf man auf ihn aus Naturschutzgründen gar nicht mehr drauf und zum anderen sind alle anderen Strände des in 18. erwähnten Inselhoppings schöner.
- Den Tiger Cave Tempel Berg bei Krabi mit seinem 1200 und irgendwas Stufen zu erklimmen ist eine etwas anstrengende aber lohnende Aktivität. Man hat eine schöne Aussicht.
- Buddha is not for decoration!
- Das Bayview Resort auf Koh Samui ist fest in chinesischer Hand. Man bekommt als Abschiedsgeschenk ein Paar Essstäbchen.
- Wenn man sich auch nur annähernd körperbetont anzieht (für Männer heißt das: recht kurze Shorts und Tanktop) dann fühlt man sich sofort schlampig und nackt, denn Thais sind immer adrett gekleidet und auch bei 40 Grad tragen sie noch lange Hose und kurzärmelige Shirts. Außer abends in der Silom-Gay-Area in Bangkok. Da kann man auch mal etwas gewagter auftreten.
- Bademoden-technisch zieht sich der Trend fort. In den Küstenorten gibt es nur sackartige hässliche Ballonseidenshorts oder riesige knielange Badetrunks zu kaufen. Leute, sowas will doch keiner am Strand anziehen!
- Auch im Landesinneren gibt es zahllose Läden, die Badezeug (Schnorchelkram
, Bade‘mode‘, Schwimmreifen…) verkaufen.
- In Thailand gehen Menschen früh aus. Ablauf Plan eines Abends: 18 Uhr essen – 20 Uhr Bar – 23 Uhr Tanzclub – 2 Uhr nach Hause (ohne als Schlappmacher dazustehen) oder Afterparty. Herrlich! Nicht wie in Südamerika wo Parties um 2 Uhr nachts anfangen!!! ANFANGEN!!!
- Das MBK Center in Bangkok kann man sich sparen. Es ist trashig und teuer. Der Chatuchak Weekend Market ist aber toll. Viel weniger trashig als man erwarten würde und sehr günstige Preise.
- Thais essen zum Frühstück herzhafte Reisgerichte und Nudelsuppen. Beides kostet ca. 1€. West-Frühstück schmeckt ausser in gehobenen Hotels fast immer schlecht (labbriges Toast und trockenes Rührei) und ist verhältnismäßig teuer (ca. 5€), da Thais das selber nie essen. Esst Thai-Frühstück, Leute!
- Bubble Tea, der Trend, der sich in Deutschland kein Jahr gehalten hat, ist sehr beliebt in Thailand.
- ‘A little spicy’ ist sehr spicy!!!
- Sonnencreme ist extrem teuer in Thailand. Achtung: viele Cremes haben Hautaufhellerstoffe. Das möchte man als Europäer vielleicht nicht.
- Die Railay Halbinsel ist sehr schön und sehr voll. Beides kann man mit einem Ausrufezeichen versehen.
- Regeln werden in Thailand sehr lax gehandhabt, besonders im Strassenverkehr. Es herrscht weitgehend Tempolimit 80, gefahren wird locker das doppelte. Rote Ampel? Hält einen echten Thai-Autofahrer nicht auf! Helmpflicht auf Motorrollern? No risk, no fun. Hier hört der Spaß aber auf wenn man Eltern mit Helm sieht, die ihr Kleinkind ohne Helm auf dem Roller mitnehmen. Ernsthaft?!
- Es gibt fast überall freies WLAN. Ohne Anmeldung…
- Auf Nachtmärkten sind sehr dick geschnittene Toastscheiben mit Marmelade oder Nutella ein beliebtes Dessert.
- Preisparadies war einmal. So günstig ist Thailand gar nicht.
- Sehr angenehm. Thais erwarten nie Trinkgeld, freuen sich aber wenn man was gibt.
- Laundry-Services sind billig. Die Wäsche riecht danach herrlich duftig, richtig sauber ist sie aber nicht.
- Zuckerfrei zu leben ist in Thailand nicht möglich. In ALLEM ist Zucker. Ja, in ALLEM!!!
- Mit der GRAB App ein Taxi bestellen ist zwar komfortabel aber teuer.
- Der GRAB Taxi Lifehack: Wenn der Taxifahrer sich weigert das Taximeter anzuschalten und stattdessen einen vollkommen überzogenen Pauschalpreis verlangt, zeigt man ihm sein Handy mit dem veranschlagten GRAB-Preis (der obwohl auch hoch noch unter dem Pauschalpreis liegt). Dann stöhnt der Taxifahrer und schaltet murrend das Taximeter an. Das ist dann günstig. Klappt immer!
- Alle Thais haben ein Smartphone. Taxifahrer haben keins und man muss ihnen den Weg zum Zielort mittels Google Maps erklären. Nervig!
- Auf Koh Samui verlangen Taxifahrer astronomische (!!!) Preise. Da hilft nur hartes Verhandeln und Frustrationstoleranz.
- Am Tag vor Wahlen herrscht im ganzen Land Alkoholverbot damit die Menschen bei klarem Verstand und wach wählen gehen. Gilt auch für Touristen, bei Verstoß drohen hohe Strafen.
- Achtung, Tempeldresscode! Zumindest bei wichtigen Tempeln wie dem Wat Pho in Bangkok sollte man lange Hosen tragen. Außerdem kein ärmelloses Shirt versteht sich. Keine Sorge
, man kann lange Hosen zumindest in Bangkok um den Palast/Tempelbereich herum kaufen, was darin resultiert, dass alle ähnliche wallende Leinenhosen mit lustigem Elefantenaufdruck tragen. Da man in Tempeln (und auch sonst in Thailand oft…) die Schuhe ausziehen muss, empfiehlt es sich leicht abstreifbare Flipflops o. Ä. zu tragen.
- Ab mindestens drei Leuten lohnt es sich ein privates Longtailboot auf Koh Tao für 2000 baht zu chartern. Dann ist es nämlich billiger als diese Schnorcheltouren, die überall zum Einheitspreis von 850 baht pro Person angeboten werden. Man ist allein auf dem Boot und kann entscheiden wo man hin will und in welchem Tempo.
- Der schönste Ort Thailands ist die Koh Tao vorgelagerte kleine Insel Ko Kong. Keine Diskussion!
- Im Süden Thailands kann man mit Kombitickets (Bus/Zug/Minivan/Fähre) erstaunlich leicht und effektiv reisen.
- Es empfiehlt sich eine Nacht auf einem Hausboot auf dem Stausee im Kao Sokh Nationalpark zu übernachten. Dann kann man zu Sonnenaufgang und -Untergang Bootstouren auf dem See machen. Das ist sehr schön!
- Ähnlich wie Deutsche ihre Gartenzwerge lieben, lieben Thais ihre Fiberglassfiguren in allen erdenklichen Formen (Schweine, Flamingos etc.).
- Top 5 der touristischen Buden:
1. T-Shirts mit Fake Markenaufdrucken
2. Ausflüge/Bootstouren
3. Pancakes
4. Buddha-Figuren (Never forget: not for decoration! – soviel zu Gesetzen und ihre Einhaltung)
5. Roller-Verleih - Speisekarten sind egal wo bebildert. Während es in Deutschland von schlechter Touriqualität zeugt. Ist es in Thailand schlicht normal. Und es ist sehr hilfreich für den nicht des Thai mächtigen farang = Ausländer).
- Das Traveller-Durchschnittsalter ist in Asien mindestens 10 Jahre jünger als in Südamerika.
- Die Fahrt vom Bangkoker Flughafen in die Stadt mit dem Taxi dauert doppelt solange wie der Flug von Krabi nach Bangkok.
- Wenn man in Bangkok Taxi fährt steht man mehr als dass man fährt. Daher für kurze Strecken Nr. 16!
- In Krabi auf dem Nachtmarkt wird nicht gehandelt. Basta!
- In Thailand wird man außerhalb der Malls überall mit billig Fakeschrott zugebombt. Wer möchte das kaufen?! Wer?!
- Thais haben wie Südamerikaner das Überhol-Gen. Sie überholen zwangsartig. Vor uneinsehbaren Kurven und trotz Gegenverkehr. Obwohl sie die Geschwindigkeitsbegrenzung schon weit (!) überschritten haben.
- Man sieht immer mal wieder Plakate gegen Einwegplastik. Aber dann ist doch alles in Plastik verpackt. Liebes Thailand, da ist aber Luft nach oben. Viel Luft!
- Der Floating Market in Ayutthaya ist nicht authentisch lokal sondern eine Touristenattraktion (für hauptsächlich asiatische Touristen). Nett ist er aber trotzdem und das Essen dort ist überraschend günstig.
- Herrlich, ein Land wo Geld kein Problem ist. Anders als in Südamerika gibt es sehr viele Geldautomaten und, total verrückt, es ist auch Geld drin! Außerdem ist man nicht ständig auf der Hut vor Falschgeld.
- Ähnlich verhält es sich mit dem Thema Sicherheit. Während man in Südamerika immer gesagt bekommt vorsichtig zu sein, da man praktisch sekündlich Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls werden könnte, ist Sicherheit in Thailand gar kein Thema.
- Die Tempel in Ayutthaya sind sehr schön. Der Day-Pass (beim ersten Tempel, den man besucht, danach fragen!) für 220 baht lohnt sich. Sonst muss man man an jedem Tempel 50 baht bezahlen.
- Boat Noodles, die lokale Spezialität in Ayutthaya, sind eine Nudelsuppe auf der Basis von Schweineblut. Sie schmecken nicht nach Blut sondern wie vieles in Thailand sehr süß! Es gibt große Qualitätsunterschiede. Daher mehrere Buden probieren und das Gericht nicht nach dem ersten Fehlgriff verurteilen.
- Einfache Faustregel (d.h. es gibt Ausnahmen): Süden = touristisch und teuer vs. Norden = untouristisch(er) und günstig(er).
- Pepsi Light mit Himbeergeschmack schmeckt scheußlich. Die Himbeere auf der Dose ist aber so klein, dass man sich ständig wieder vergreift.
- Currypaste selber mörsern lohnt nur bedingt. Sie schmeckt nicht viel besser als gute gekaufte. Es ist eine Heidenarbeit!
Erfahrt in Janines Artikel alles über das beste Alternativprogramm auf Koh Lanta.
Das Beitragsfoto stammt von Geoff Greenwood auf Unsplash
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Hallo
Eine witzige Liste hast du da zusammen gestellt. Punkt 9 bin ich ganz bei dir… kann kein Phad Thai mehr sehen. Zu Punkt 25 meine Frau ist Thailänderin und überhaupt nicht begeistert, wenn sie hier Buddhafiguren als Dekoration sieht. Punkt 40: Thailand ist billig nur nicht für Touristen und das liegt am Touristen selber.